Kirche St. Hedwig
in Kempten
Die Vereinigung unterschiedlicher Geometrien
Die Dachkonstruktion setzt sich aus 30 einzelnen und unterschiedlichen Dachflächen zusammen und hat im Grundriss gemessen eine Fläche von ca. 1.000 m2. Alle Dachflächen haben eine unterschiedliche Geometrie was Dachneigung, Größe und Trauflinie betrifft. Vor Beginn der eigentlichen Werkplanung wurde die gesamte Dachgeometrie berechnet und in einem Katalog zusammengestellt. Rund 70 m3 BSH wurden für die Hauptkonstruktion verbaut. Die Dachflächen weisen Dachneigungen von 25° - 68° auf.
Die 2 Spitzkuppeldächer der Kirche und der Kapelle wurden mit einem „eingehängten“ Sattel (Träger 14/1 und 14/2) verbunden. Die horizontalen Sattelträger sind als doppelte Zangenträger ausgeführt. Die beiden Firstknoten wurden vor dem Beton-Verguss auf einer Montageplattform aufgelagert, die nach dem Aushärten des Betons entfernt wurde.
Zwischen den jeweiligen BSH-Steildachträgern wurden als Sekundärtragkonstruktion vertikal angeordnete KH-Fachwerkbinder für den Anschluss des Dachaufbaues bzw. der Untersicht eingehängt. Mit einer Nut-Federschalung wurde die Untersicht ausgebildet, sodass die gesamte Tragkonstruktion nicht sichtbar blieb und den Eindruck vermittelt, das Dach „schwebt“ über den umlaufenden Fensterbändern. Nur die Stahlstützen blieben als Überbrückung zum Dach sichtbar.
- Bauherr
- Katholische Kirchenstiftung St. Hedwig
- Architektur
- Dieter Heiler
- Bauzeit
- 1984/1985