Eisstadion St. Ulrich
Kurze Bauzeit
topographische Montageerschwernisse
Es musste schnell gehen. Die Austragung der Eishockeyweltmeisterschaft Gruppe B wurde an Gröden vergeben und in Rekordzeit musste eine würdige Halle für dieses einmalige Ereignis gebaut werden. Architektonisch sollte eine passende Dachform gefunden werden, die sich möglichst harmonisch in die wunderbare Bergumgebung einfügt. Gelöst wurde dies mit einer sheddachartigen Konstruktion, wobei die Dachflächen abwechselnd auf der Obergurtebene bzw. Untergurtebene angeordnet wurden. Oberlichtartige Firstöffnungen bestimmten die Dachlandschaft.
Die Hauptbinderkonstruktion besteht aus sechs unsymmetrischen Dreigelenks-Fachwerkbindern mit einer Spannweite von 54,8 m und mit 12m Achsabständen. Die Systemhöhe der Träger betrug 3,5m und der Abstand zwischen dem Firstgelenk und den horizontalen Stahlzugbändern (4 x Ø 50mm ISTOR Spannstangen) 11,5 m.
Eine körperliche
Meisterleistung
Für den Antransport der Fachwerksträgerteile musste eine Behelfsbrücke vom italienischen Militär gebaut werden. Aufgrund der Einzelbauteilgrößen wurden die Fachwerksträger vor Ort zusammengebaut. Daraus entstanden fünfteilige Querschnitte mit gesamt 80cm Baubreite. Die statischen Verbindungen wurden von über 5.000 Stück (Ø 30mm) Stahlstabdübel hergestellt. Diese wurden vor Ort vorgebohrt und eingeschlagen. Eine körperliche Meisterleistung.
Das Sekundärtragwerk aus unterspannten Pfetten wurde feldweise höhenmäßig gestaffelt angeordnet.
Für die Montage hat WIEHAG ein eigenes Montagekonzept erstellen müssen. Weil die bestehende Eislauffläche nicht befahren werden konnte, wurden Fahrschienen bei den Massivbauauflagern vorgesehen, auf denen die stirnseitig eingehobenen Träger mit Fahrschemeln in Position gebracht wurden. An den Kränen hängend mussten die Stoßmuffen der Zugbänder und Verbandstäbe von verschiebbaren Gerüsten aus in ca. 8,50m Höhe über dem Eislaufplatz montiert werden.
- Bauherr
- Kommune St. Ulrich; Hockey Club Gherdeina
- Planung
- Dipl. Ing. Zimbrich, Dr. ing. Trafoier, Ing. Malknecht
- Statik und Werkplanung
- Ing. Hans Meinhart
- Technische Beratung und Prüfung
- Univ. Prof. Dr. techn. Richard Pischl
- Bauzeit
- April bis Oktober 1980
- Leistungsumfang WIEHAG
- Engineering, Produktion und Montage der Tragkonstruktion
- Brettschichtholz
- 670 m³